Stürmische Zeiten oder sonnige Aussichten?
Das Talent Management ist ebenso von Veränderungen und Trends betroffen wie die allgemeine wirtschaftliche Lage. Profil M erhebt daher regelmäßig in Kooperation mit Prof. Dr. Klaus P. Stulle von der Hochschule Fresenius den Talent Klima Index.
So erhalten Sie kontinuierlich Informationen über die Entwicklungen interner und externer Arbeitsmärkte sowie über zentrale Trends im Talent Management international agierender Unternehmen. Wie entwickeln sich die Möglichkeiten zur Gewinnung interner und externer Talente aktuell und in Zukunft? Wie gut sind Unternehmen aufgestellt, um diesen Entwicklungen effektiv zu begegnen? Und wie schätzen Führungskräfte und HR-Expertinnen und -Experten das Commitment aller beteiligten Stakeholder ein?
Im Talent Management Index werden anhand von fünf zentralen Fragen die aktuelle Situation und Trendaussagen zum Talent Management pointiert erfasst.
Hierzu wird ein repräsentativer Ausschnitt aus Unternehmen in regelmäßigen Abständen befragt. Nutzen auch Sie die Gelegenheit, Ihre Einschätzung zur Situation und Entwicklung im Talent Management Ihres Unternehmens abzugeben.
Aktuelle TKI-Ergebnisse zum 2. Halbjahr 2023
Im Fokus: KI im Talent Management
Talentklima entspannt sich leicht
Im Verlauf der COVID-Pandemie hatte sich das Talentklima auf absolute Tiefststände hinbewegt, die sich zunächst auch noch im Anschluss daran fortsetzten. Nun zeichnet sich zum zweiten Mal in Folge eine leichte Entspannung ab. Vor allem die positive Entwicklung des Talentklimas auf dem externen Arbeitsmarkt trägt hierzu bei.
Nutzung von KI bislang auf niedrigem Niveau, jedoch rasanter Anstieg in den nächsten 5 Jahren
Die aktuelle Nutzung künstlicher Intelligenz bewegt sich in allen Aufgabenfeldern des Talent Managements auf einem bislang niedrigen Niveau. Sie beschränkt sich vor allem auf das operative Talentmanagement, das im Wesentlichen Anwendungen betrifft, die nicht HR-spezifisch im eigentlichen Sinne sind, wie z.B. Übersetzungen, Texterstellung, Inspiration bei konzeptioneller Arbeit. Die Befragten prognostizieren für die Zukunft eine generell sehr starke Nutzung, insbesondere im Recruiting und im Bereich Learning & Development.
Qualität und Effizienz als wesentliche Treiber
Qualitätssteigerung ist der wichtigste Beweggrund für den KI-Einsatz im Talent Management. Qualität sowohl im Sinne des Unternehmens und dessen Personalentscheidungen als auch im Sinne der Mitarbeitenden. An zweiter Stelle stehen Effizienzsteigerungen durch Reduktion von Routineaufgaben. Damit einher gehen Prozessbeschleunigungen bzw. Zeitersparnisse.
Schlechte Datenqualität und mangelnde Akzeptanz sind die größten Hürden
Die wichtigsten Hürden und Nachteile bei der Nutzung von KI sehen die Befragten in der aktuell unzureichenden Datenqualität und der mangelnden Akzeptanz im Unternehmen. Die vielfältigen ethischen Bedenken stehen in Zusammenhang mit herausfordernden rechtlichen Anforderungen, wie Datenschutz und Herausforderungen bei der Einbeziehung der Mitbestimmung.
Aktuelle TKI-Befragung
Die Befragung nimmt lediglich einige Minuten in Anspruch.
Literaturhinweise
Stulle, Klaus & Beenen, Anja (2021a). Die Dynamik des Talentklimas auf dem Arbeitsmarkt unter dem Einfluss der Corona-Epidemie. In: H. Tirrel et al. (Hrsg.). Digitales Human Resource Management. Berlin: Springer. 217-230.
Stulle, Klaus (2019). Talent-Klima-Index – In welche Richtung entwickelt sich der Arbeitsmarkt?. In: K. Schwuchow & J. Gutmann (Hg.): HR Trends 2020. Freiburg: Haufe Group. 355-366.
Stulle, Klaus (2017): Wohin des Weges, Arbeitsmarkt – Der Talent Klima Index. Personalwirtschaft 06/2017, S. 67-69