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AI meets Leadership
KI als Spiegel oder Maske? Authentische Führung im digitalen Zeitalter

KI als Spiegel oder Maske? Authentische Führung im digitalen Zeitalter

Veröffentlicht: September, 2025

Lesedauer: 4 Minuten

Die einen predigen Authentizität als das Universalinstrument, oder auch die Kardinalstugend guter Führung. Andere wie Reinhard K. Sprenger warnen Führungskräfte „Sei bitte nicht authentisch!“ (1). Mit der zunehmenden Integration von Künstlicher Intelligenz in Kommunikation, Feedback und Entscheidungsprozesse entsteht eine neue Dynamik: Wie führt man authentisch, wenn Maschinen mitreden? Inmitten digitaler Umbrüche muss jede Führungskraft sich selbst fragen, was authentische Führung bedeutet und wie sie gelebt werden kann. KI kann dabei sowohl als Spiegel und Verstärker dienen – oder als Maske, die Vertrauen kostet.

Was heißt „authentisch führen“ im Zeitalter von KI?

Verhalten wird hier als „authentisch“ verstanden, wenn es kongruent mit dem „wahren Selbst“ und zugleich bewusst gewählt ist, also jemand erkennbar aus der eigenen Persönlichkeit heraus handelt. Authentizität ist jedoch kein Freifahrtschein für Impulsivität. Es kann nicht darum gehen, jedes Gefühl sofort auszuleben, sondern die eigene Haltung glaubwürdig, selbstreflektiert und situativ angemessen zu zeigen (2). In einer Welt, in der KI-Texte generiert, Analysen liefert und Kommunikation vorschlägt, verschwimmen jedoch die Grenzen zwischen Echtheit und Inszenierung. Führungskräfte müssen sich fragen: Ist das, was ich sage, noch meins? Ist Authentizität gleich Echtheit – oder brauche ich in meiner Führung auch Inszenierung? Ist es unethisch, wenn ich als Führungskraft empathische Kommunikation „technisch gestützt“ zeige?

Die Chancen: KI als Verstärker für echte Führung

KI kann helfen, authentischer zu führen – wenn sie richtig eingesetzt wird. Durch KI- Analysen könnten sich vielleicht schon bald Bedürfnisse, aber auch Spannungen im Team schneller erkennen lassen. KI-gestützte Feedbacktools können dabei helfen, konstruktives Feedback passender zu formulieren. KI-„Reflektions-Coaches“ unterstützen Führungskräfte als Spiegel dabei, eigene Muster zu erkennen und Verhaltensoptionen zu entwickeln. Gerade introvertierte Führungskräfte profitieren vielleicht von KI-Tools, die ihnen helfen, explizit empathischer UND klarer zu kommunizieren. Außerdem kann mehr Transparenz und Fundiertheit einer Entscheidung durch bessere Daten erreicht werden: KI kann eine Entscheidung nachvollziehbarer machen, wenn sie – auf ethischer Basis (vgl. „alternative Fakten“) – gut erklärt und anschlussfähig begründet wird. Führung könnte „KI-Augmented“ werden.

Die Risiken: Zwischen Emotions-Bypass und Vertrauensverlust

Die Kehrseite: Wenn Führungskräfte Kommunikation zunehmend von KI übernehmen lassen (z. B. Mails schreiben) wirkt diese oft zu glatt. In der Wirkung kann die emotionale Tiefe verloren gehen und die erlebte Wahrhaftigkeit leiden. Mitarbeitende spüren, ob Botschaften „echt“ sind – oder wie aus dem Baukasten wirken. Eine Harvard-Studie zeigt, z. B. dass KI-generierte Führungsnachrichten oft als weniger glaubhaft empfunden werden (3). Das liegt auch an der Logik der KI. In der Token-Logik der LLMs wird schnell gefällig und glatt das „nächst wahrscheinliche“ Wort oder die Sinn-Einheit gewählt, inhaltlich selten „falsch“, aber eben oft mittelmäßig normiert und nicht positioniert. Aber auch das Gefühl, ständig analysiert zu werden, kann als übergriffig erlebt werden. Vertrauen entsteht eben nicht durch perfekte Wortwahl, sondern durch kompetente Handlungen, integres Verhalten und nicht zuletzt menschliche Nähe.

Reflexion statt Reproduktion – Authentizität und Charisma

Wenn es gelingt, z. B. Sicherheit und Orientierung in unsicheren Zeiten zu geben und dabei integer zu handeln, dann kann sich Charisma entfalten. Charisma ist ein Beziehungsphänomen, es entsteht als „Beziehungsvertrag“, wenn eine Führungskraft es schafft, grundlegende Ängste von Mitarbeitenden zu binden (4). Mit anderen Worten: man schafft ein Vertrauensverhältnis. Damit ist Charisma immer eine Zuschreibung von außen und die wahrgenommene Authentizität spielt dabei eine große Rolle. Dazu braucht es bei der Führungskraft Selbststeuerung – nicht die bloße Authentizität situativer Emotionen. Wer in schwierigen Momenten impulshaft agiert und das als „ehrlich“ verkauft, riskiert eher Beziehungsschäden.
Erfolgreich authentischer werden kann man als Führungskraft, in dem man immer wieder daran arbeitet, als Persönlichkeit reifer zu werden. Und in dem man dabei die eigenen Werte, Muster und Ziele zunehmend mehr in Einklang mit den Bedürfnissen und berechtigten Ansprüchen aller Stakeholder (wie z. B. Mitarbeitende, die eigenen Organisation, die Gesellschaft) bringt. Dies immer im vollen Bewusstsein, dass Spannungsfelder und Widersprüche oft nicht ganz aufgelöst werden können, sondern auf dem Weg sogar immer wieder neue entstehen. Genau da liegen eben die immer wieder neuen, anspruchsvollen Führungsaufgaben. Wir alle sind komplexe Wesen, in unserer Führungsarbeit zeigt sich unsere Führungspersönlichkeit.
Diese(n) Fragen muss sich jede Führungskraft stellen:

  • Wo sind in meiner Arbeit die Spannungsfelder zwischen rein funktionaler (z. B. Zielerreichung oder „Auftragserfüllung“) und ethischer Führung (z. B. Betroffene fair einbinden, oder langfristige Auswirkungen im Blick halten)? Wie positioniere ich mich im Einzelfall und warum?
  • Welche Wege zum Ziel kann und will ich vertreten und was z. B. bewusst selbst tun – auch wenn KI effizientere Optionen bietet?
  • Wann und wie viel Intuition will oder muss ich einbringen – trotz oder wegen einer komplexen, vielleicht widersprüchlichen Datenlage?
  • Wie gut kenne ich mich selbst? Was sind meine Muster, Motive, Gewohnheiten und wann sind diese hilfreich und wo leiten sie mich – auch bei der Nutzung von KI – in die falsche Richtung?

Handlungsempfehlungen: Authentisch bleiben mit KI

Neben diesen grundlegenden Fragen können folgende Empfehlungen helfen auch mit KI authentisch und vertrauenswürdig zu bleiben:

  1.  KI sichtbar machen: Kennzeichnen Sie, wo KI Sie regelmäßig unterstützt – das schafft Transparenz.
  2. In Verantwortung bleiben und eigene Narrative pflegen: Nutzen Sie KI als Werkzeug, nicht als Entscheider oder Sprecher.
  3. Dialog statt Delegation: Auch wenn eine KI Vorschläge für Kommunikation macht – das vertiefte Gespräch bleibt Führungsaufgabe.
  4. Feedback erden: Kombinieren Sie datenbasierte Analysen mit echtem Zuhören.
  5. Ethik mitdenken: Was sind Ihre eigenen Werte und die der eigenen Organisation? Wie spiegeln sich diese in den Zielen und der Wahl Ihrer Mittel wider?

KI kann Authentizität stärken oder zerstören. Entscheidend ist, ob KI als Spiegel für die eigene Haltung genutzt wird oder als Maske, um sich dahinter zu verstecken. Wer als Führungskraft in der KI-Ära bestehen will, braucht mehr als Tools. Gute Führung braucht ganzheitliches Bewusstsein, Mut zur Reflexion und ein klares ethisches Fundament. Dann können Führungskräfte erkennbar aus der eigenen Persönlichkeit heraus handeln, in dem sie „zu sich selbst kommen“. Denn anspruchsvolle Führungssituationen bleiben echte menschliche Herausforderungen – auch in digitalen Zeiten.

Quellen:
(1) Reinhard K. Sprenger: „Radikal führen“, 2012
(2) Christian Sonnleitner: „Reflektiert führen“, 2. Aufl. 2025
(3) Léa Aboumoussa & Jennifer Pfister in Harvard Kennedy School-Paper, „Leadership Development in the Age of Artificial Intelligence”, 09/2024
(4) Michael Paschen & Erich Dihsmaier: „Psychologie der Menschenführung“, 2. Aufl. 2014
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